Samstag, 11. April 2015

Kurt Cobain: Montage of Heck (Review)

Am Donnerstag war es also soweit. Montage of Heck kam in die Kinos (für nur einen, teilweise auch zwei Tage). Hierbei handelt es sich um die erste authorisierte Dokumentation über Kurt Cobain.

Brett Morgan hatte Zugang zu "geheimen" und noch nie gesehenen oder gehörten Archivmaterial von Kurt Cobain (ein Traum!) und doch kannte man schon 80% der gezeigten Materialien. Hat man die "Tagebücher" von Kurt Cobain und sieht sich auf Youtube einige noch nicht (oder teilweise erschienene) Konzerte an, kennt man das meiste schon. Neu waren nur die geführten Interviews mit Wegbegleitern und Familie, exklusive Dave Grohl und Frances Bean Cobain, welche als Produzentin des Films fungierte, und die kurzen Animationen, die Kurts Kindheit zeigen. Letzteres war das beste am gesamten Film. Schade, dass sie nur sehr kurz waren und so gut wie gar nicht vorkamen. 
Ein gewaltiges Plus ist aber, Songmitschnitte im Kino zu hören. Laut. Extrem laut. 
Die Mutter hatte von allen interviewten Person die gefühlt meiste Redezeit. Eine Mensch, der zumindest mir mit jedem Satz unsympathischer wurde. Als Kurt am Leben war, wollte sie ihn nicht. Hat ihn als Teenager zu seinem Vater abgeschoben, hatte ihn nicht unterstützt ... Jetzt, 21 Jahre nach dem Tod ihres Sohnes gibt Mutter Cobain zu Protokoll, sie hätte das Talent ihres Sohnes gefühlt und ihn ermutigt. Naja, wenn der Sohn verreckt, kann man die schlimme Vergangenheit ja mal verdrängen, Hauptsache man steht am Ende als gute Mutter da. 

Bisher kenne ich nur eine Dokumentation, die einen Musiker von Geburt bis Tod zeigt, und das ist Falco Hoch wie nie. Vergleicht man also beide Werke, die sich ähneln, aber doch grundverschieden sind, kommt man zu dem Schluss, Montage of Heck macht einiges falsch. 
Weniger Gequatsche, dafür mehr Video-Ausschnitte (Musik Videos oder Konzerte) oder mehr Interviews VON KURT COBAIN selbst wären ein Anfang. 
Am schlimmsten ist jedoch das Ende. So etwas lächerliches habe ich noch nie gesehen.
Courtney Love läutet das Ende ein: Sie habe daran gedacht, ihren Gatten (Kurt) zu betrügen. Dieser muss dies wohl geführt haben und wollte sich in Rom das Leben nehmen. Dann wird die Leinwand schwarz. In weißen Buchstaben wird der Satz "Am 5. April 1994 nahm sich Kurt Cobain das Leben" eingeblendet. Das war's. Film fertig. Man hätte ja wenigstens die Nachrichtenmeldung vom Selbstmord an's Ende schneiden können oder was auch immer...
Bei Falco's Doku wird der Unfallort und teilweise die Beerdigung gezeigt. Selbst als Nirvana Fan muss ich sagen, der Film war so grottenschlecht, dass ich mich 100 mal bei meiner Freundin entschuldigt habe und die Amazon Vorbestellung sofort storniert habe. 





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